Abflug vom BER
Zum angekündigten Rücktritt Hartmut Mehdorns
Zum angekündigten Rücktritt Hartmut Mehdorns erklären das Mitglied im BER-Untersuchungsausschuss Jutta Matuschek und der verkehrspolitische Sprecher Harald Wolf:
Mehdorn kam als Retter und wollte alles auf Anfang stellen. Die Diskussionen über den permanenten Weiterbetrieb Tegels waren genauso überflüssig wie immer wieder neue Ideen über eine vorgezogene Inbetriebnahme mal vom Pier Nord, mal von der Startbahn Süd, mal vom Dauerbetrieb in Schönefeld alt.
Damit überforderte er nicht nur die Projektbeteiligten, sondern auch alle Unterstützer des BER. Den Kritikern überließ er damit ein breites Feld. Auch Mehdorn selbst verrannte sich in diesem Wust. Die klare Orientierung auf eine schnelle Inbetriebnahme des BER ging dabei verloren.
Der eigentliche Konflikt ist der zwischen den Gesellschaftern. Diese trauen weder einander noch der Geschäftsführung – egal unter wessen Führung. Die demonstrative Forderung des Bundes, ein weiteres, nämlich das vierte, externe Controlling zu installieren, kann nur als ein Misstrauensvotum an Mehdorn verstanden werden. Einen guten Nachfolger für Mehdorn unter diesen Bedingungen zu finden, erscheint eher schwer.