Nahverkehrs-Qualität sichern statt Fahrpreise zu erhöhen
Tariferhöhung ist absurd und den Fahrgästen nicht zu vermitteln
Der verkehrspolitische Sprecher Harald Wolf erklärt:
Die vom vbb im März beschlossene Tariferhöhung tritt am morgigen Mittwoch in Kraft. Und das, obwohl der vbb gerade vor Wochenfrist gravierende Qualitätsmängel in Unternehmen des Verbundes konstatieren musste. Das ist absurd und den Fahrgästen nicht zu vermitteln.
Sie sollen durchschnittlich 2,8 Prozent mehr bezahlen – für S-Bahnen, die unpünktlich sind und nach wie vor nicht im Normalbetrieb fahren sowie für Gedankenspiele bei der BVG über Streichungen im Angebot. Das ist kurzsichtig, macht den ÖPNV unattraktiv und schreckt potentielle Fahrgäste ab.
Die Linksfraktion fordert stattdessen wirkungsvolle Konzepte, um Einnahmesteigerungen nicht durch Preissteigerungen ohne Gegenleistung, sondern dadurch zu erreichen, dass dauerhaft mehr und zufriedene Fahrgäste gewonnen werden. Dies funktioniert nur über Zuverlässigkeit, Qualität und attraktive, sozial verträgliche Tarifstrukturen, die unmittelbar auf die Mobilitätsbedürfnisse ausgerichtet sind.
Gute Beispiele wie das Sozialticket und das Seniorenabo sind ausbaufähig. Sie haben ebenso wie die Verbilligung des Jahresabos im Rahmen der S-Bahn-Entschuldigungsaktion bewiesen, dass neue Kundengruppen für den ÖPNV gewonnen werden können und eine deutliche Steigerung der verkauften Abos möglich ist.