BER: Mehr als »Delayed«
Wir fordern Offenlegung der Controllingberichte und der Aufsichtsratsprotokolle
Der verkehrspolitische Sprecher Harald Wolf erklärt:
Die Verschiebung der Inbetriebnahme des Flughafens BER auf März 2013 zeigt: Das Debakel ist größer als bislang bekannt. Die Verantwortlichen haben offensichtlich jeglichen Überblick über das Baugeschehen verloren oder haben die Probleme bewusst vertuscht.
Die Verschiebung um jetzt neun Monate ist mit hohen zusätzlichen Kosten, Regressforderungen von Airlines und Unternehmen aus dem Non-Aviation-Bereich verbunden, die von den Gesellschaftern Berlin, Brandenburg und dem Bund getragen werden müssen. Insbesondere für Air Berlin sind die Auswirkungen angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens schwerwiegend.
Mit der Entlassung von Manfred Körtgen und der angekündigten Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Generalplanungskonsortium PGBBI sind erste Konsequenzen aus dem Flughafen-Debakel gezogen worden. Dabei kann es jedoch nicht bleiben: Wir verlangen vollständige Aufklärung darüber, wann die Probleme beim Bau wem bekannt waren und wer die Verantwortung dafür trägt, dass der Aufsichtsrat offensichtlich nicht wahrheitsgemäß und umfassend informiert wurde. Wir wollen wissen, welche Probleme dem Aufsichtsrat zu welchem Zeitpunkt bekannt waren und welche Maßnahmen er ergriffen hat.
Wir fordern deshalb die Offenlegung der Controllingberichte und der Aufsichtsratsprotokolle und erwarten, dass der Regierende Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende dem Parlament in der morgigen Sondersitzung des Verkehrsausschusses Rede und Antwort über Ursachen, Konsequenzen und Folgen des Flughafendebakels steht.